Autor:

Daniii

Homepage:

http://www.pinola-muss-bleiben.de

Wir schreiben das Jahr 2008, um genauer zu sein: den 19. Mai 2008, einen Montag. Der Glubb ist gerade zum "gefühlten hundertsten Mal" aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen und die Mannschaft drohte auseinander zu fallen. Insbesondere drohte der "Verlust" einiger Publikumslieblinge, welche sich mit Herzblut gegen den Abstieg gestemmt hatten, wenn auch leider ohne Erfolg. Während die meisten Glubbfans wohl noch damit beschäftigt waren, den Abstieg zu realisieren und/oder zu verarbeiten, bekam ich am Nachmittag einen Anruf unseres Internetti-Mitglieds Robert Schurmann (gieger), der mir mit aufgeregter Stimme berichtete, dass sich gerade Andi Haberzettl (King_Guinness) vom Frankfurter Flughafen mit einem großen Anliegen bei ihm gemeldet habe. Unser Andi war ja am Wochenende nicht im Stadion, sondern auf einer Geschäftsreise in Portugal, dort wo unser Glubb noch vor einigen Monaten im Europa-Pokal um das Überstehen der ersten K.O.-Runde gekämpft hatte. King_Guinness kaufte sich am Flughafen sämtliche Zeitungen mit Glubb-Informationen, und was er entdeckte war die Initialzündung der "Aktion Pinola muss bleiben!". Auf dünnem, chlorfrei gebleichtem Zeitungspapier war in voller Farbe der weinende Javier Pinola zu sehen, auf dem Weg in unsere Nordkurve, wo er von Zehntausenden Glubbfans mit Sprechchören gefeiert wurde. In diesem Moment - so erzählt es unser Andi immer wieder - habe ihn der "Abstiegshammer" erst richtig getroffen und er begann zu realisieren, was 48 Stunden zuvor im Nürnberger Max-Morlock-Stadion geschehen war.

Unser Andi rief also aus lauter "Verzweiflung" unseren Robert an, welcher in seinem Oranienburger Exil wohl gerade nichts ahnend in seinem Garten das schöne Wetter genoss, und "befahl" ihm, über unseren Fanclub irgend etwas zu unternehmen, damit Pino bei unserem FCN bleiben würde, trotz seiner Ambitionen, bald zur argentinischen Nationalmannschaft stoßen zu können. Was lag also für einen Internetfanclub mit zahlreichen "Exil-Glubberern" in einer solchen Situation näher, als eine Homepage ins Leben zu rufen? Und genau aus diesem Grund kontaktierte Robert kurzerhand Daniii. Dieser hatte zufälliger- und glücklicherweise an diesem besagten 19. Mai 2008 einen halben Tag Urlaub. Aus dem Gespräch heraus war klar: es musste schnellstmöglichst etwas passieren, eben in Form einer Homepage - wobei erst absolut nicht klar gewesen ist, wie so etwas aussehen sollte. Eine einfache Homepage mit der Bitte an unseren Pinola, doch beim FCN zu bleiben, würde wohl wenig Beachtung finden. Was allerdings würde passieren, wenn so eine Homepage die Möglichkeit bietet, dass jeder Glubb-Fan seine persönliche Nachricht in Richtung Pinola schreiben könne? Mit dieser Grundidee machte sich Daniii also ans Werk, eine Homepage zu gestalten. Damit diese auch authentisch wirken würde, bräuchte man allerdings Fotos von unserem Pino, welche der Fanclub selbst nicht hatte. So wurden kurzerhand von Bernhard Strobel (Cluberer69) Fotogenehmigungen einzelner Bilder ( u.a. von der FCN-Homepage) eingeholt. Die Seite nahm Gestalt an .

Nur ca. 3 Stunden nach dem Anruf von Robert beim Daniii war die Seite online, inklusive der Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen. Der Anfang einer unglaublichen Geschichte.

Von Anfang an war man sich innerhalb des Fanclubs einig, mit dieser Aktion wohl eher müde belächelt zu werden. Und ja, auch wir selbst wussten, dass so eine Aktion wohl nicht viel gegen die Mechanismen des heutigen modernen Fußballs auszurichten haben wird. Es war allerdings unser aller Anliegen, Pinola mitzuteilen, wie wichtig er für unseren Verein ist, wie sehr ihn die Fans ins Herz geschlossen haben. Und auch wenn die Aussicht auf Erfolg schier unmöglich sein sollte, wir mussten es versuchen. Und zu unser aller Überraschung hatte man nach wenigen Stunden bereits weit über 1.000 Einträge im Gästebuch zu verzeichnen. Dies bestätigte uns das was wir alle wissen: Wir Glubberer wollen unseren Pinola behalten, koste es was es wolle.

Das Internet bietet gute Möglichkeiten, solche Seiten weit in die (Franken)Welt hinaus zu rufen. Um die Aktion allerdings maximal erfolgreich zu gestalten, kontaktierte unser Vorstandsmitglied Alex Schmidt, bei allen bekannt als das "Biernäsle", die Presse mit der Bitte, auf diese einmalige Aktion im deutschen Profifußball aufmerksam zu machen. Man schrieb also die lokalen Zeitungen an. Andi gab sogar dem Funkhaus-Nürnberg ein Interview, um auf die Beweggründe dieser Aktion hinzuweisen. Bald fand diese Seite in den Medien sehr viel Beachtung - nicht nur regional, sondern auch bundesweit, ja, man mag es kaum glauben, sogar in Argentinien. Unsere Seite platze aus allen Nähten, im Sekunden-Takt wurden auf der Homepage Einträge hinterlassen, allesamt mit der großen Bitte an Pinola, doch bei unserem FCN zu bleiben. Ehe man sich versah, war die 10.000-Hürde überschritten. Mit solch einer Resonanz haben selbst die kühnsten Optimisten aus unserem Fanclub wohl nicht gerechnet. Aber es war noch längst nicht alles...

Durch die rasant voranschreitende Bekanntheit der Homepage (es wurden Plakate am Schönen Brunnen am Nürnberger Hauptmarkt mit der Internetadresse aufgehängt, es wurde in Heckscheiben von Autos und auf Laternen in ganz Nürnberg für die Seite geworben - von wem wissen wir bis heute nicht) nahm auch bald die Person davon Kenntnis, für die die Seite bestimmt war: Javier Pinola!

Und auch die Verantwortlichen des FCN wussten mittlerweile davon. Es dauerte nicht lange und es fand sich ein Eintrag auf der offiziellen Vereinsseite mit dem Verweis auf diese Homepage und der Bitte, sich doch bitte für den "sympathischen Gaucho" dort einzutragen. Der Druck auf die Vereinsführung, Pinola zu halten, wurde immer größer. Und Sportdirektor Martin Bader ließ über die Medien ausrichten, dass die Homepage ein weiterer Trumpf bei den Vertragsverhandlungen sei und die zu leistende Überzeugungsarbeit, er solle beim FCN bleiben, sich leichter gestalte.

Pinola selbst war zu diesem Zeitpunkt in Argentinien auf Heimaturlaub, wusste aber aufgrund von Telefonaten mit Martin Bader von unserer Seite, und konnte es kaum glauben.

Währenddessen wurden weiterhin im Minuten-Takt Einträge auf der Homepage platziert. Durch das große Medieninteresse und die Aussage von Martin Bader witterte man die Chance, dass diese Seite vielleicht doch etwas bewegen könne. Die Tage vergingen, das erste Training kam näher und die Anzahl der Einträge überstieg die Zahl von 20.000 - unfassbar! Auch in anderen Fanszenen erntete man Anerkennung für diese Aktion, die so aussichtslos wie sie begonnen hatte, nun nicht mehr zu sein schien.

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